Zur Unternehmensentwicklung von Tchibo

Max Herz Tchibo

Bildquelle: Tchibo

Max Herz und sein Geschäftspartner Carl Tchilling-Hiryan begründeten 1949 das heutige Tchibo-Imperium mit der Idee, Röstkaffee per Post zu verschicken. Aus dem Namen Tchilling und Bohne wurde der Unternehmensname Tchibo.

  • 1955 eröfnete in Hamburg Deutschlands erste Tchibo-Filiale mit Stehausschank. Eine Tasse Gold-Mocca kostete 20 Pfennige. Das Filialnetz vergrößerte sich schnell.
  • 1958 bestehen bereits 77 Tchibo Filialen in Deutschland.
  • Ab 1963 etablierten sich in Bäckereien und Konditoreien Frische-Depots.
  • 1964 wurde die erste Groß-Rösterei in Hamburg in Betrieb genommen. Nach dem Tode von Max Herz 1995 übernahmen seine beiden Söhne Günther und Michael die Unternehmensleitung und bereicherten das Kaffeesortiment durch Gebrauchsartikel. Verkaufsschlager waren Tisch-Sets und Frühstücksbrettchen. Das Frische-Depot umfasste nun auch den Lebensmitteleinzelhandel. Deutschlandweit existieren bereits über 400 Tchibo Filialen.
  • erste Tchobo Filiale

    Die erste Tchobo-Filiale, Bildquelle: Tchibo

    1970 übernahm Eduscho die Tchibo-Filialen und baute in Österreich ein Filialnetz auf. Mit 46 Filialen und circa 70 Depots belegte Eduscho 1971 den dritten Platz am Kaffeemarkt. Ein Jahr später erreichte Eduscho mit 46 Filialen und etwa 70 Depots die dritte Marktposition am heimischen Kaffeemarkt und startete 1972 den Postversand.

  • Seit 1978 bietet Eduscho Unternehmen Konzepte zur Kaffeeversorgung am Arbeitsplatz an.
  • 1984 wurde Eduscho erstmals Marktführer am Röstkaffeemarkt.
  • 1988 wurde die „Frisch-Röst-Kaffee AG“ zur „Tchibo Holding AG“ umgewandelt und die Tochterfirma „Tchibo Frisch-Röst-Kaffee“ gegründet. Diese Firma übernahm die Aufgaben des Kaffeestammhauses und wurde 2004 zur „Tchibo GmbH“.
  • Das Auslandsgeschäft wurde 1991 vom neu gegründeten Tochterunternehmen „Tchibo-International“ übernommen.
  • 1996 trat Tchibo erstmals auch als Versandhändler auf. Seitdem können Kunden Gebrauchsartikel und Waren per Katalog bestellen. Daneben gelang dem Unternehmen der Einstieg in die Touristikbranche.
  • 1997 übernahm die Tchibo Holding AG Eduscho. Seitdem ist Tchibo für Kunden auch online zu erreichen.
  • Tchobo Magazin alt

    Die ersten Tchibo-Magazine, Bildquelle: Tchibo

    Das Tchibo-Magazin wird seit dem Jahr 2000 herausgegeben und das Unternehmen ist in TV-Spots gegenwärtig.

  • 2002 steigt Tchibo in den Bereich Finanzdienstleistungen mit acht verschiedenen Versicherungen ein. Weihnachten ist Tchibo erstmals größter Schmuckanbieter Deutschlands.
  • 2003 übernahmen Michael, Wolfgang und Joachim Herz die Führung des Unternehmens und führten Non-Food-Artikel auch im Lebensmitteleinzelhandel ein. In Kooperation mit Blume 2000 können die Kunden über das Internet sogar Blumen bei Tchibo bestellen.
  • Die Tchibo Mobilfunk GmbH startete im Oktober 2004 den Einstieg in das Mobiltelefongeschäft.
  • 2005 kommt die Kapselmaschine „Cafissimo CLASSIC“ auf den Markt. Sie ist ein Einzelportionssystem, das gleich drei unterschiedliche Kaffeezubereitungen in nur einer Maschine ermöglicht.
  • 2006 startete Tchibo die Vermarktungsplattform „Innovative Dienstleistungen“, deren Angebote heute unter dem Namen Tchibo Plus bekannt sind.
    Im Kaffeebereich wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Die Fairtrade zertifizierte Kaffeesorte Eduscho „Fairer Genuss“ wird eingeführt.
  • 2009 feierte die Marke Tchibo Kaffee 60-jähriges Jubiläum. Ein Jahr später blickte Eduscho auf sein 40-jähriges Bestehen zurück.
  • 2011 begann bei Tchibo mit verschiedenen eigenen Kanälen die Social-Media-Welt.
  • 2013 zeichnet die Bundesregierung Tchibo für vorbildliche Geschäftstätigkeit aus, die umfassend auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung ausgerichtet ist (CSR-Preis).
  • Seit 2018 können Eltern für ihre Kleinkinder sogar Bekleidung mieten.

Bis heute hat sich Tchibo zu einem international tätigen Handels- und Konsumgüterunternehmen entwickelt.

Tchibo-Konzernstruktur

Die Tchibo-Holding AG in Hamburg umfasst die Teilkonzerne Tchibo und Beiersdorf AG. Innerhalb des Teilkonzerns Tchibo obliegt der Tchibo GmbH das Kaffeestammgeschäft, der Tchibo direkt GmbH das Online-Geschäft, der Tchibo Logistik GmbH das Betreiben des Logistikzentrums in Gallin, der Eduscho Austria GmbH der Vertrieb in Österreich und der Tchibo UK Ltd der Vertrieb in Großbritannien.
Tchibo ist in folgende vier Geschäftsbereiche unterteilt: Food- und Non-Food-Bereich, Gastronomie und Dienstleistungen. Den einzelnen Geschäftsbereichen bedienen sich unterschiedlicher Vertriebswege. Allein in Deutschland stehen den Kunden 26.000 Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.

Aktuelle Tchibo-Marktanalyse

Zu den Geschäftsfeldern des Hamburger Unternehmens Tchibo gehören die Bereiche Konsumgüter sowie Einzelhandel. Geschäftsführer sind Thomas Linemayr (Vorsitzender), Erwin Hinteregger, Ines von Jagemann, Carsten Wehrmann und Dr. Jens Köppen. Die Maxingvest AG ist einziger Gesellschafter des Unternehmens. 2016 belief sich der Gesamtumsatz von Tchibo auf 3,3 Milliarden Euro. In Deutschland sind über 7.900 Mitarbeiter bei Tchibo beschäftigt. Im Bereich Röstkaffee ist Tchibo in folgenden Ländern Marktführer: Deutschland, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien. Außer in Deutschland bestehen Onlineshops in Österreich, Polen, Schweiz, Tschechien, Slowakei, Türkei sowie Ungarn.
Seit 1997 ist Tchibo online vertreten und bietet außer Kaffee auch Non-Food Erzeugnisse an. Tchibo verfolgt eine Multi-Channel-Strategie: die Produkte werden online, in eigenen Filialen und im Handel angeboten. Dabei steht das Online-Geschäft zu Lasten der Filialen immer mehr im Mittelpunkt des Verkaufsinteresses.

Tchibos Motto „Zukunft braucht Herkunft“ steht für die Erfolgsfaktoren Kaffee-Expertise, Non-Food-Konzept, Vertriebssystem, Vermarktung und Unternehmenskultur. Ein Ausbau der vertriebsübergreifenden Angebote in Filiale und Onlineshop wird angestrebt.
Der Kaffee-Onlineshop MyBeans.com wurde 2012 von Tchibo übernommen. Unter der Bezeichnung „Mein Privatkaffee“ wird heute individualisierbarer Kaffee verkauft. Für die Zielgruppe von Tchibo sind besonders Qualität, Kaffee-Expertise und außergewöhnliche Produkte relevant.

Onlineshop von Tchibo

Der Onlineshop von Tchibo bietet wöchentlich wechselnde Tchibo Angebote. Zu diesen Themenwelten gehören zur Zeit Damen, Herren, Kind & Baby, Wohnen & Garten, Sport, Hobby, Blumen, Mobilfunk und Tchibo Reisen. Zu den Reiseangeboten zählen insbesondere Wellnessreisen, Städtereisen, Rundreisen, Kreuzfahrten, Radreisen, Weinreisen und Golfreisen. Im Tchibo Kaffee-Shop findet man nicht nur Tchibo Kaffee als Filterkaffee, Espresso und Caffé Crema sowie Kaffeepads sondern auch SAECO Kaffeevollautomaten und ein vielfältiges Sortiment an Kaffeezubehör. Der Kunde hat die Wahl zwischen einem Newsletter, einer Servicehotline und einem Kontaktformular. Als Zahlungsarten stehen Vorkasse, Rechnung, Lastschrift, Pay Pal und Kreditkarte zur Verfügung. Zusätzlich wird ein Ratenkauf angeboten, bei Abholung der Ware in einer Filiale kann auch bar gezahlt werden. Für den Versand werden 4,95 Euro erhoben. Tchibo ist ferner ein geprüfter EHI Onlineshop. Eine Besonderheit ist die Tchibo Privatcard, eine Kundentreuekarte mit der man beispielsweise bereits ab 20 Euro versandkostenfrei bestellen kann.